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Agiles Projektmanagement - immer erfolgreich?

Die Projektorganisation in Anlehnung an das agile Manifest (und im konkreten Fall an Scrum) verspricht eine schnellere Lieferung produktionstauglicher Software und eine bessere Planbarkeit gegenüber den konventionellen Vorgehensmodellen. Aus unserer Projekterfahrung können wir sagen, dass eine generelle Überlegenheit des einen oder anderen Modells nicht gegeben ist. Vielmehr sollte die Auswahl des geeigneten Modells nach kritischer Betrachtung aller beeinflussenden Faktoren erfolgen. So ist es zwar modern, ein Scrum-Projekt aufzusetzen, wenn allerdings die gesamten Abnehmer des Projektes nach Wasserfall-Modell organisiert sind, wird es lediglich massive Probleme an den Außenschnittstellen des Projekts, nicht aber die erwarteten Vorteile geben.

In einem der letzten Projekte kam noch ein unterschwelliger Interessenskonflikt des an zwei Standorten eingesetzten Teams hinzu. Die Teammitglieder der verschiedenen Standorte gehörten unterschiedlichen Abteilungen mit differierendem Selbstverständnis an. Durch die untereinander vorherrschende Höflichkeit wurden die von allen spürbaren Probleme nicht angesprochen und konnten daher auch nicht aufgearbeitet werden. Auch wenn die Ideen des agilen Manifestes zu begrüßen sind, ist in einem Punkt ein grundsätzliches Problem zu sehen: Jedes Projekt hat ein Ergebnis zu liefern, im Idealfall dasjenige, welches die Kunden sich wünschen beziehungsweise eines, welches die Kunden bei Ihrer Arbeit unterstützt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ein Projekt im Normalfall nicht zum Zwecke persönlicher Befriedigung der Teammitglieder aufgesetzt wird. Damit führt sich die Vorgehensweise, dass die Teammitglieder im Planning Meeting die zu erledigenden Punkte definieren, selbst ad absurdum!


Bild: William Iven, Unsplash